Frau Blumenkind in Norwegen…..

oder

Diesmal ist alles anders ( ausser die Quota, der Spass und ich )

Vier Wochen Norwegen. Viele Eindrücke. Und viele Kilometer.

Wie alles begann:
Das jährliche Quotatreffen findet dieses Jahr in Dänemark statt. Da lag die Überlegung nahe, meinen Urlaub endlich in Norwegen zu verbringen. Gedacht, gesagt, geplant. Wenn nur nicht diese ewig lange Autobahnfahrt wäre. Da kam die Anfrage von Uwe genau richtig. Der Plan: 2 Quotas und ein Cali Gespann auf den Hänger geschmissen und ab nach Kiel. Prima, wenn man solche Freunde hat. Hier noch mal ein Dank an euch!

Als ich den Hänger zum ersten Mal sah, fragte ich mich, welche Feiergegsellschaft noch mit uns fahren würde. Das ist ein Monsteranhänger. Ich möchte an dieser Stelle Uwe’s handwerklichen Fähigkeiten in keinster Weise in Frage stellen (im Gegentum: das hat alles Hand und Fuß und sieht obendrein noch toll aus) ABER hab ich schon gesagt, dass dieser Hänger riesig ist?

Dieses „riesig“ relativiert sich innerhalb von Sekunden sobald die Motorräder drauf stehen. Das sieht alles aus wie abgemessen…..:-)
Ich sagte ja schon: der Uwe hat das wirklich fein gemacht. Und um es vorweg zu nehmen: Der Hänger hat gehalten. Was auch sonst.

Es war schon ein seltsames Gefühl mein Motorrad statt unter mir, hinter mir zu wissen. Und dann auch noch so penetrant.

Rowdie!

Auch ein eher ungewöhnliches Bild von meiner Quota. Eigentlich möchte ich lieber drauf sitzen und fahren fahren fahren……

Als wir endlich an dem Ort ankamen, wo der Hänger die nächsten vier Wochen stehen soll, breitet sich langsam Ungeduld in mir aus. Aber den anderen ging es wohl auch so. Moppeds vom Hänger geholt und das Gepäck drauf gezurrt. Aber irgendwie ging bis jetzt alles zu glatt und deshalb war es wohl wieder an der Zeit, dass wieder was passieren muss. Es waren eigentlich nur noch Sekunden bis wir los fuhren aber ich muss ja noch den rechten Spiegel zurecht rücken und ich Schussel mach ihn auch noch kaputt. Was auch sonst. Aber die Aufregung war dann mehr als es die Situation erforderte. Die nächsten 4 Wochen hab ich den Spiegel kaum vermisst

Nicht unsere Fähre. Die fährt nach Schweden.

Jetzt ging es endlich los. Und bis nach Kiel zur Fähre ging es ratz fatz. Das Einchecken eher weniger. Wir durften zwar bis an die Fähre fahren aber dort ließ man uns erst mal in der prallen Sonne warten. …..Schwitz. Aber auch das ging vorbei und die Moppeds sind schnell fest gemacht und die Kabine schnell gefunden. Was eigentlich an ein Wunder grenzt. Denn diese Fähre ist groß. Sehr groß. Die Kabine dagegen klein. Mächtig klein. Aber zum schlafen tut’s die allemal.

Ohne Nebel und mit Sonne hätte man dort vielleicht Oslo sehen können. Oder eine Bucht. Oder einen Hafen. Oder irgendetwas. Schönes Wetter sieht anders aus.

Je näher unser Ziel kam, umso mehr konnte man wieder sehen. Die Sonne aber immer noch nicht. Aber wer braucht die schon? Hauptsache es regnet nicht…..

…..und es hat geregnet. Ja gut, dann eben im Regen los. In dem ganzen Gewühl an und um die Fähre herum haben wir den Uwe aus den Augen verloren. Aber an einer Tankstelle haben wir uns wieder zusammen telefoniert. Während Uwe und Jassi sich wegfertig machen, wollte ich eine Route in das Navi hacken. Aber das war natürlich mal wieder leergesaugt. Also an den Bordstrom, an dem auch schon das Handy hing. In der Zwischenzeit verabschiedete ich mich von Jassi, Uwe und der kleinen Flora. Jetzt noch schnell tanken und dann sollte es bei mir auch endlich in Richtung Abenteuer gehen. Sollte!

Aber vom Anlasser kam nur noch ein jämmerliches rat-rat. Solche Umstände könnten einen glatt den Urlaub vermiesen aber ich sehe sowas als Herausforderung, nicht wahr Murphy? Zum Glück stand ich ja an einer Tankstelle und dort bekam ich auch gleich Strom aus der Konserve. Aber erst einmal das ganze Gepäck wieder runter, damit die Batterie zugänglich ist. Mit der Bypass Batterie schnurrte meine Quota natürlich gleich wieder los. Schnell Gepäck wieder drauf geschmissen. Hoffentlich geht sie nicht wieder aus. Denn jetzt ist es wirklich dringend, endlich Norwegen kennenezulernen.

Das Navi ist natürlich immer noch leer aber das ist mir jetzt egal. Ich fahr einfach mal drauf los. Wird schon irgendwie stimmen die Richtung. Und kaum fahr ich aus der Tankstelle kommt auch die Sonne raus. Für einen Augenblick jedenfalls.

Einige Kilometer hatte ich nun blauen Himmel über mir. Allerdings türmten sich ringsherum dunkle Wolken auf. Sah interessant aus aber mir war jetzt dann doch danach, mir die Regenpelle anzuzwiebeln. Und das war kein Fehler, kaum hatte ich sie an, goss es auch schon in Strömen. Da ich in der Nähe von Lillehammer bin, entschließe ich mich dazu, dort auf den Campingplatz zu fahren.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob das so eine gute Idee war. Denn der Platz ist halb abgesoffen….

Auf dem Campingplatz traf sich wohl der örtliche Moppedclub und ich habe mich mit einem von ihnen nett unterhalten. Ich fragte ihn ob wir denn hier wohl vollends absaufen würden. Er meinte nicht. Naja, so wirklich überzeugt klang er nicht gerade.
Als ich ihm von meiner Route am nächsten Tag erzählte, sagte er mir, dass es dort schwere Unwetter gab. Straßen seien gesperrt. Und auch die, welche ich fahren wollte. Aber er meinte nur, dass ich die Umleitung gut mit meinem Motorrad fahren könnte. Prima.

Der erste Tag in Norwegen und gleich mal so eine Kulisse….

Was mich ja gewundert hatte, dass die vielverfluchten Knotts ( das sind Minimücken aber beissen wie Höllenhunde ) nicht anwesend waren. Vielleicht auch abgesoffen oder bewunderten relaxend den malerischen Sonnenuntergang…. Man weiss es nicht. Das war auf jeden Fall ein wunderschöner Abend.

Mittwoch 15.06.2011

Heute fängt der Tag mit Regen an. Warum auch nicht. Zum Glück lässt dieser bald nach und hört sogar ganz auf. Guter Zeitpunkt um das Zelt einigermaßen trocken einzupacken.

Ich verabschiede mich noch von Thorsten (den ich auf dem Platz kennengelernt habe) und scherzen noch, dass man sich ja unterwegs bestimmt trifft….
Die Route, die ich am Vorabend ausgetüftelt habe ist ganz fein zu fahren. Es geht also nach Forset und vorbei am Ormtjernkampen Nationalpark Richtung Vinstra. Vor Graupe also ist die Straße tatsächlich gesperrt. Optionen sind: links oder rechts fahren. Rechts ging eine etwas schlüpfrige „Straße“ den Berg runter. Na ,nimmste doch die, dachte ich mir noch. Hättste mal nicht….

Aus schlüpfig wurde dann vereinzelt Schotter….na, wenn das so bleibt ist ja gut. Blieb es natürlich nicht. Der Schotter wurde zum Steinbruch. Dafür ging es jetzt wieder bergauf und durch den Wald. Aus dem Schotter wurde wieder schmierig. Und dann schmierig und sumpfig…. Ja, der gespannte Leser wird es wohl schon erraten haben, was nun kommt…….

Vielleicht war ich ja durch die netten Hasen ( hier rechts im Bild) abgelenkt. Oder es wurde doch zu schlammig. Oder ich hab mal wieder zu viel Gepäck dabei…..

….jedenfalls ging es ziemlich schnell und die Quota lag im Dreck.

Natürlich erst mal ne Runde geflucht. Von oben kam keiner die Straße lang und von unten auch nicht. Also tapfer weiter geflucht und in einem Anflug von Größenwahn wollte ich versuchen die Guzzi wieder aufzustellen….ha,ha lustig. Als ob ich das jemals schon geschafft hätte…..ich weiß nicht ob es am Fluchen direkt lag oder an der Tatsache, daß ich hier im Wald alleine war, jedenfalls stand meine Quota plötzlich wieder. Schön und gut. Aber das nächste Problem war der Schlamm, indem sie jetzt stand. Keinen Millimeter hat sie sich bewegt. Bevor ich hier mein Zelt aufschlagen muss, nehm ich mir doch lieber einen Ast und fang an zu buddeln.

Musste ich zum Glück nicht lange. Ein Einheimischer kam des Weges. Und wollte mir sofort helfen. Allerdings war ich nicht davon überzeugt, dass wir das zu zweit schaffen würden. Just in dem Moment kamen noch die Waldarbeiter, die ein paar hundert Meter weiter unten gearbeitet hatten, den Berg hoch gefahren. War das jetzt die Rushhour? Zu viert hieften wir die Diva aus dem Schlamm. Ohne die Jungs würde ich wohl jetzt noch dort stehen und buddeln.

Nach diesem „Ausrutscher“ war ich dann doch froh erst mal wieder norwegischen Asphalt unter den Rädern zu haben. Auf der E6 fuhr ich dann erst mal nach Oppdal. Die E 6 verließ ich dann kurz danach wieder und fuhr die 700 nach Orkanger. Wieder mal eine hübsche Gegend zum fahren. Eigentlich wollte ich in Orkanger einen Zeltplatz suchen aber irgendwie dachte ich mir,dass ich die 50 Kilometer nach Flakk zur Fähre doch noch fahren könnte.
Am Zeltplatz angekommen und Platz gebucht, fragt mich ein Deutscher ob hier ein Motorradtreffen wäre. Ich dachte an das Quotatreffen aber das wäre ja erst in 3 1/2 Wochen. Er schaute verdutzt und meinte dass hier doch auch welche wären. Und wen seh ich da plötzlich stehen? Uwe, Jassi und die kleine Flora. Wer erzählt denn immer sowas, dass Norwegen so groß ist? Hier trifft man ja alle naselang jemand….

Donnerstag 16.6.

Von Flakk über den Trondheimfjorden nach Rorvik ist eine schnelle Verbindung und das Wetter kann nicht schöner sein. Strahlend blauer Himmel, einsame Straßen und Fahrspaß ohne Ende. Was will man mehr?

Entlang der 715/717 zeigt sich eine wunderschöne Natur. Eigentlich nach jeder Kurve hat man in Norwegen etwas Schönes vor sich. Von Norwegen bin ich richtig angefixt.

Hatte ich schon erwähnt, daß man in Norwegen alle naselang jemanden trifft? Und das ist in der Tat so. Hier in der Einsamkeit traf ich den Thorsten wieder und als er dann weiter fuhr kamen doch tatsächlich die Steinbrechers die Staße lang. So langsam fühle ich mich belästigt 😉

Die RV 17, die von sich selber behauptet eine der schönsten Küstenstraßen der Welt zu sein, hat in der Tat einiges zu bieten. Die Touristen halten sich erstaunlicherweise auch in Grenzen.

Heilhornet. Ich nenne sie Zipfelmützenberge

In Nesna auf dem Campingplatz angekommen.
Erst einmal bin ich zum hiesigen Supermarkt um etwas zum Essen zu kaufen. Ein paar Eier und Schinken.
Das Anbraten dieser Zutaten erwies sich als etwas schwierig, denn der Wind bläst hier schon ganz ordentlich. Aber mein Kocher schlägt sich tapfer und das Essen war auch bald fertig. Notiz an mich selber: übrige Eier nicht offen liegen lassen. Als ich mir am nächsten Tag die Eier zum Frühstück in die Pfanne hauen wollte, waren diese schon verspeist. Von den ortsansässigen Möwen.

Bei schönstem Wetter überquer ich den Polarkreis. Ab disem Punkt geht die Sonner erst mal nicht mehr unter.

Kjellingstraum bru

Zum Glück hatte ich letzten Abend noch im Internet geschaut, wann die letzte Fähre von Bodö zu den Lofoten fährt. Denn sonst hätte ich unterwegs zuviel Zeit vertrödelt. Und das kann man hier an jeder Ecke sehr gut. Wobei Zeit „vertrödeln“ ja nicht wirklich der passende Ausdruck ist. Aber ich habe mir vorgenommen die bezaubernde Landschaft auf den Lofoten zu genießen und da sich für die nächsten Tage mal wieder ein weniger schönes Wetter angekündigt hat, möchte ich jetzt ohne Verzögerungen dort hin.
Je näher ich nach Bodö kam, wurde der Verkehr stärker.
Plötzlich, einige Meter vor mir tat sich ein Licht auf. Ein rotes Licht. Und da viel mir auf, daß ich die letzten hunderte Kilometer keine Ampel ( und kaum Schilder) zu Gesicht bekommen hab. Was für ein Streß auf einmal.

Im Hafen angekommen, sah ich die Fähre vor meiner Nase davon fahren. Dachte ich. Aber sie kam gerade in den Hafen gefahren. Endlich mal ein richtiges Timing.

Mit Vollgas auf die Lofoten.

Sonntag 19.6

Und schon sieht das Wetter nicht mehr so rosig aus wie gestern. Aber die Sonne schaut öfter mal durch die Wolken und zaubert gleich mal ein schönes Licht auf die Stadt Reine.

Im Nachhinein ärger ich mich schon wieder,daß ich mich hier nicht noch ein wenig fotografisch ausgetobt habe. Aber ich habe nun einen weitern Grund, daß ich wieder hierher komme.

Es ging dann also wieder zügig weiter nach Nusfjord. Von der E 10 ist das ein kleiner Abstecher.

Weiter auf der E 10 und kurz vor Leknes wieder einen Abstecher nach Utakleiv.
Und was ich dort zu sehen bekam hat mir dann doch die Sprache verschlagen.

Feinster Sand und türkisenes Wasser. Vielleicht bin ich doch zu weit gefahren und ich bin in der Karibik gestrandet.

Kirche von Kabelvag

Rechts im Hintergrund kann man ein Stück vom Flughafen sehen……………

……..und als ich dort so vor mich hinstand, dachte ich mir, daß ich doch mal spontan am Flughafen nachfragen könnte, ob dort Sightseeing Flüge angeboten werden.
Der Flughafenangestellte am Schalter war sehr nett aber eigentlich würden sie sowas nicht anbieten. Aber er würde mal kurz nachfragen. Sprachs und zog sein Headset über und telefonierte. Aber nicht lange, denn kurze Zeit später hatte ich dann plötzlich das Headset auf dem Kopf.

Frank: Hi, here Frank….
Flora: Oh äh Hi here Flora…..

(grübel,was mach ich hier eigentlich?)

Frank: Bist du denn länger hier auf den Lofoten? Wann würdest du denn fliegen wollen?
Flora: Äh also, ich hatte vor, so 1 bis 2 Tage zu bleiben.
Frank: Ja also morgen früh könnte ich dir einen Flug für blabla anbieten. Wieviele seid ihr denn?
Flora: Oh also ich wäre alleine

……..das Gespräch ging dann so hin und her. Wir einigten uns darauf, daß ich mich per SMS bis Abends bei ihm melde,ob ich einen Flug buche oder nicht.

Bin dann noch ein Stück weiter gefahren und hab mich nach einem Campingplatz umgeschaut. Bei Vestpollen bin ich von der E 10 Richtung Laukvika und dort hab ich einen schnuckeligen Platz gefunden.
Während ich das Zelt aufbaue, habe ich mich dazu entschlossen doch einen Flug zu buchen.
Ich simse Frank also ob er morgen noch Zeit und Lust hätte. Promt kam auch eine Antwort, die mich etwas irritierte. Er schrieb: we join us in the evening. Hä? Wieso jetzt treffen, dachte ich mir. Der Flug wäre doch erst morgen. Naja,vielleicht heisst join ja hier irgendwas anderes. Also schrieb ich zurück, daß wir das so machen. Die Antwort: Ok, we see us 2030 at the airport.

Ui,also flieg ich wohl doch heute noch. Er hätte mich auch netterweise vom Platz abgeholt aber ich bin dann mit der Guzzi zum Flughafen gefahren.
Tja und ehe ich das noch richtig gepeilt hab, saß ich dann auch schon in Frank’s Cessna.

Aufregung pur und Bilder, die ich so schnell nicht vergesse. Das war ein Erlebnis!!

Aus einer Cessna Fotos zu machen ist manchmal doch sehr schwierig. Von den nicht optimalen Fenstern abgesehen, war die größte Schwierigkeit das Rumgehopse der Cessna. Aber wie man sich sicherlich vorstellen kann, lief mein Fotoapperat auf dem gesamten Flug heiß und auch die gopro Helmkamera war dabei. Bei ihr war die Schwierigkeit, daß die keinen Sucher hat.

Die Besonderheit auf diesem Flug war die Hurtigrute. Diese wurde von einigen anderen Booten umfahren. Das war ein großes Spektakel. Der Hintergrund dieser Aktion war, so erklärte mir Frank, daß ein Film über die Hurtigrute/Lofoten gedreht wurde. Und so etwas passiert einem, wenn man spontan in die Welt hinaus geht und schaut was so läuft…….

Hab ich schon erwähnt, daß ich irre viel Spaß an dem Flug hab?

Flughafen Svolvaer / Lofoten. Spannend, wenn man auf die Landebahn zusteuert und die Cessna ruckelt wie gehabt vor sich hin….

Die Fahrt zurück auf den Campinplatz war sehr, ich will mal sagen, mystisch. Ob das jetzt noch von dem Glücksgefühl des Fluges kam oder daß ich gen Sonne in einem diffusen Licht fahr. Jedenfalls war es sehr entspannend. Wieder zurück auf dem Campingplatz schnapp ich mir die Fotoausrüstung und das Stativ und geh ein paar Meter weiter an die Küste. Dort möchte ich eine Mehrfachbelichtung von der Sonne machen. Denn hier geht sie ja nicht unter sondern vollzieht einen Bogen am Horizont. Die meiste Arbeit bei so einer Aktion ist das Rumsitzen und alle halbe oder jede Stunde ein Foto zu machen. Und zwar so lange bis man keine Lust mehr hat oder der Bogen den die Sonne macht ist komplett oder wie in diesem Fall eine große Wolke mir den Spaß verdirbt.

Außerdem hab ich schon ziemliche Schmerzen in meiner rechten Hand. Da hat mich ein Tag vorher ein Monstermoskito gestochen. Es scheint, daß sich das jetzt entzündet hat……und wie sehr sich das entzünden wird, merk ich zwei Tage später.

Montag 20.6.2011

Eigentlich hatte ich für die Lofoten etwas länger eingeplant aber es zieht ein ungemütliches Wetter auf. Spontan entscheide ich mich, daß ich heute weiter ziehe.

Littje-Risoya

Für dieses Mal lasse ich die Vesteråleninsel Langøya aus und fahre über die 82 auf Andøya. Die Fahrt nach Andenes, die Hauptstadt der Insel, wurde dann sehr ungemütlich. Der Wind peitschte vom Merr herein aufs Land. Der Regen kam entsprechend von der Seite als von oben. Hätte mich nicht gewundert, wenn ein Elch oder ein Fischerboot über die Straße geweht worden wäre. Ich hatte Mühe das Motorrad in der Spur zu halten. Es wäre besser gewesen, wenn ich gleich an der Westküste entlang gefahren wäre. Das ist wohl auch die landschaftlich schönere Straße.
In Bleik wollte ich auf den Campingplatz aber der Wind verhiess nichts Gutes und bevor ich mein Zelt in Grönland suchen muss, suchte ich mir lieber eine feste Behausung in Andenes. Und der Campingplatz hatte keine Duschen. Und nach einer heißen Dusche war mir jetzt….

In Andenes angekommen suchte ich nach einem Youthhostel. In der Touristeninformation ( beim Leuchtturm) fragte ich nach dem Hostel. Der junge, etwas wortkarge Mann hinter dem Tresen bejahte meine Frage…..hm, ok dann fragte ich eben noch einmal, und zwar WO das Hostel denn wäre. Er zeigte auf eine unscheinbare Tür nebenan. Genau davor hatte ich meine Guzzi abgestellt. Manchmal wären Hinweisschilder nicht verkehrt.
Jetzt erst einmal unter die heiße Dusche.

Dienstag 21.6.2011

Heute konsultier ich lieber einen Arzt. Die Hand schmerzt schon sehr.
Das Heathcenter ist praktisch gleich hier um’s Eck. Eigentlich ist alles in Andenes gleich um’s Eck. Hier sehen viele Häuser verlassen aus. Schade eigentlich. Ist schon hübsch hier. Wenn man mal das miese Wetter, die 9 Grad und den fiesen Wind nicht beachtet.

Ich sitze also nun im Gesundheitszentrum und weiß gar nicht wie das hier funktioniert. Aber das werd ich dann schon merken.

Nach einigen Minuten warten holte mich eine Ärztin in ihr Besprechungszimmer und schaute sich meine Hand an. Sie war sich irgendwie nicht sicher. Sie fragte mich noch, ob ich hier in den Bergen gewesen wäre. Ich verneinte das (gibt es dort noch größere Monstermoskitos?) danach fragte ich lieber nicht.

Die Ärztin beriet sich noch mit einer Kollegin und sie kamen überein, daß ich Antibiotika nehmen solle. Sie schrieb mir die dann auch auf. Und Painkiller wollte sie mir noch aufschreiben…..ha,da war doch was. Ich sagte ihr, daß ich extra für diesen Urlaub etwas Norwegisch gelernt habe und Painkiller sind – smertestillende tabletter – . Ich hätte nicht erwartet, daß sich die gute Frau sich so freuen würde. Ich hatte mir den Arztbesuch nicht so lustig vogestellt. Nachdem ich in der Apotheke war wollte ich mir noch Andenes anschauen. Und wen traf ich mitten in Andenes auf der Straße? Den Thorsten. So langsam glaube ich echt, daß es in Norwegen nur eine Straße gibt. Oder was weiß ich.

Ich bin noch rechtzeitig im Hostel angekommen und da ging der Regen erst richtig los. Auf dem Campingplatz wäre das jetzt auch kein Spaß mehr.

Mittwoch 22.6.2011

Heute ist das Wetter schon wieder besser. Aber an weiter fahren ist nicht zu denken. Meine Hand ist so angeschwollen, da bekomm ich nicht mal meine Handschuhe drüber.
Hier in Andenes werden Walsafaris angeboten und als Entschädigung für die Schmerzen werd ich da mit fahren. Mit 830 Kronen ist das zwar ein nicht billiges Vergnügen aber wenn ich doch schon mal hier bin.

Bevor das losgeht hab ich noch ein wenig Zeit um Fotos zu machen.

Die Walsafari wird von den Touristen gern angenommen und da es doch einige Teilnehmer gibt, werden diese auf zwei Schiffe verteilt. Ich hatte eigentlich gehofft, daß ich mit diesem schnuckelichen Kutter mitfahren kann. Ich wurde auf einen riesigen Katamaran eingeteilt.
Und dann ging es endlich los. Zu meiner Überraschung war der Seegang, kaum waren wir auf dem offenen Meer, doch sehr stark. Zu stark für die meisten. Für mehr als die Hälfte der Passagiere wurden die auf dem Schiff ausliegenden Kotztüten zum Wingman der ganzen Fahrt. Für sie war der Spaß schon längs rum bevor er überhaupt angefangen hat. Sie taten mir wirklich leid.

Es dauerte auch nicht lange und wir sahen die ersten Wale. Ich hatte schon damit gerechnet, daß wir keine Orcas sehen werden. Aber wir hatten Glück. Die ersten der Saison waren da.

Das war ein so schönes Erlebnis, welches ich nur jedem empfehlen kann (ok, denen die schnell seekrank werden wohl eher nicht) Aber so kann es einem ergehen, wenn man alles auf sich zukommen lässt. Frei nach meinem Motto: Plane nicht zuviel, sonst verpasst du den Augenblick.

Donnerstag 23.6.2011

Heute ist in Norwegen Mittsommer.
Und heute fahr ich weiter. Handschuh geht zwar immer noch nicht über die Hand aber die Regenüberzieher gehen auch, fürs erste.
Die Fähre nach Senja fährt heute auch wieder.
Leider hab ich den Foto am Motorrad vergessen und kann daher nur davon berichten, daß die Küste von Senja sehr sehr schön ist. Rau und karg aber oder gerade deswegen so wunderschön.

In diesem Zelt, bekannt als Kote, der Samen gibt es viele Leckereien. Elchwurst, Rentierfleisch, Geweihe…. Aber heute kaufe ich nichts. ( Bei einem Besuch, ein paar Jahre später, musste ich dort schwer schuften. Aber das ist eine andere Geschichte…)

Ein Lawu Rohbau? Oder eine Ruine?

Der Weg nach Tromsö ist eher kalt, naß und trüb. Und mit der Hand kein wirklicher Spaß.
Und wie es der Zufall will, die Steinbrechers sind auch in der Nähe von Tromsö.
Normalerweise bin ich ganz froh alleine zu reisen aber gerade heute (Mittsommer) und wegen der Hand freut es mich, daß ich nicht alleine bin.
Auf dem Campingplatz angekommen verarztet Jasmin meine Hand und Uwe stellt mein Zelt auf. Die beiden haben mir sehr geholfen. Vielen Dank noch mal.

Den Abend haben wir dann zusammen an einem von den vielen Lagerfeuern, die man heute in ganz Norwegen sieht, gefeiert. Es waren noch ein paar Dänen und Norweger dabei, die diesen Tag sehr ausgiebig feiern.
Daran, daß es hier nicht dunkel wird, gewöhnt man sich sehr langsam. Und man erschrickt dann schon mal,wenn man nichtsahnend aber schon ziemlich müde auf die Uhr schaut und es ist zwei Uhr nachts und die Sonne scheint. Ich habe hier total das Zeitgefühl verloren……im Urlaub ist das keine schlechte Sache…..

Da ich noch in das Polaria in Tromsø wollte und die Steinbrechers auch, fuhren wir zusammen dort hin.

Die Robben, die dort gelangweilt im Becken hin und her schwimmen, sind ein totales Kontrastprogramm zu den Walen. Ich hoffe, daß diese Robben nicht ihr Leben lang hier rumhängen müssen und sie wieder ausgewildert werden…..

Uwe offenbarte uns nach dem Besuch des Polarias seine etwas bekloppte aber doch sinnige Idee, daß wir doch mit der Hurtigrute, die hier in Tromsø im Hafen liegt ,bis nach Hammerfest mitfahren könnten.
Gesagt und wir gingen zum Office der Hurtigrute. Aber die konnten uns dort nicht weiterhelfen. Wir sollten am besten direkt auf dem Schiff nachfragen.
Da es sich um das kleinste und älteste Schiff der Flotte handelte, hatte diese keine Laderampe und alles wurde per Ladekran auf das Schiff gebracht. Außer die Passagiere natürlich. Die Lademeister waren sich nicht wirklich sicher ob sie 3 Motorräder auf diese Art laden wollten. Aber Uwe war hartnäckig und so ließen sich die Arbeiter überzeugen, daß fliegende Motorräder heute noch ein Muß sind.

Jetzt waren wir also auf der Hurtigrute.
Für einen Tag / Nacht ist es ja ganz nett hier aber wenn ich mir vorstelle, so etwas 11 Tage am Stück zu machen, würde ich einen Koller bekommen. Das wär für mich nichts. Ich fühl mich hier doch sehr eingesperrt.

Ist das der große Bruder von Uluru (Ayers Rock) ? Dieser Berg hat wohl eine Persönlichkeitsspaltung.

Wir saßen im Trockenen und die Motorräder draußen im Naßen…. Ich hoffe, das Salzwasser nagt nicht zu sehr an den Guzzis.

Aus Hammerfest wurde kurzerhand Honningsvåg, kurz vorm Nordkap. Das Wetter hat sich leider verschlechtert und wir kamen im Regen in Honningsvåg an. Das Abladen der Motorräder war dann eher kein Vergnügen zumal die ausgewechselte Crew etwas unsanft mit unseren Motorrädern umgegangen ist.
Zum Campingplatz ist es dann aber nicht mehr weit und ich kann mit den Steinbrechers eine Hütte teilen.

Ein Wolf am Campingplatz?

Sonntag 26.6.2011

Heute fahren wir also zum Nordkap. Wir packen alles zusammen und ab auf die Motorräder. Gestern hatte ich noch meine Wäsche in der Waschmaschine vergessen und steckte sie schnell noch in den Trockner. Die hol ich dann auf dem Rückweg wieder ab.

Die Landschaft zum Nordkapp ist wunderschön. Karg und wild. Zwar hat sich das Wetter gebessert aber trotzdem noch keine gute Sicht. Und windig ist es noch dazu.

Am Kap angekommen werden natürlich erst einmal Fotos und Filme gemacht. Danach haben wir uns den Shop vorgenommen. Ein paar Aufkleber, eine Jacke und die obligatorischen Postkarten gekauft.
Die Steinbrechers haben sich dann einen Film übers Kap angeschaut. Soll sich wohl lohnen aber ich bin in der Zwischenzeit zur Guzzi und bin damit zur Kugel gefahren und ein Foto gemacht.



Vielleicht ist das die erste Quota an der Nordkapkugel?

Ist das die Tür zum Südpol?

Als wir dann wieder auf dem Rückweg waren, holte ich noch meine Wäsche vom Campingplatz ab und wir überlegten uns, ob es sich noch lohnen würde weiter zu fahren. Da es schon halb fünf war entschlossen wir uns doch noch eine Nacht hier zu bleiben. Aber diesmal stellten wir die Zelte auf.
Dafür fuhren Uwe und ich noch mal an das Kap. Der Eintritt gilt ja für zwei Tage und das sollte man auch schon ausnutzen.

Direkt am Campingplatz sahen wir dann eine Rentierherde. Kaum kommt man ihnen etwas näher treten sie die Flucht an. Jetzt weiß ich auch warum sie Ren(n)tiere heißen. Die sind ja ständig am rennen.

Hytten gibt es in Norwegen an jeder Ecke……oder auch auf Inseln

Mich faszinieren diese geologischen Steingebilde, die wie Lasagneschichten aufeinander liegen, immer wieder. Ich bekomme bei deren Betrachtung immer wieder eine vage Vermutung mit welcher Urgewalt die Natur das alles erschaffen hat.

Ich weiss gar nicht, warum manche in die Karibik fahren. Wenn es darum geht in türkis farbenen Wasser zu baden kann man das hier auch. Wird vielleicht etwas frisch sein aber man kann drin baden.

Norwegen hat so viele Gesichter. Man kann solche Gegensätze oft entdecken.

Chill lounge direkt am Fjord

Geheimnisvoller Stein. Welche Geschichte sich wohl dahinter verbergen mag?

Und wieder die so häufigen Gegensätze, die man hier finden kann…. Harter Stein trifft auf weiches Moos.

Ich bin am überlegen, ob ich nicht noch einen Abstecher auf die Lofoten machen soll. Kurz vor Narvik sollte ich mich dann entschieden haben, ob ich weiter die E 6 fahre oder auf die E 10 Richtung Lofoten. Am Scheideweg dann wurde mir die Entscheidung mal wieder vom Wetter abgenommen. Denn das sah im Allgemeinen sehr trübseelig aus und auf den Lofoten würde das noch weniger Spaß machen. Am Kjerringvikstraumen kam zum Regen noch Nebel dazu. Aber landschaftlich eine Augenweide. Mit Sonne wäre dieser Ort lang nicht so geheimnisvoll wie im Augenblick.

Mit der Fähre ging es über den Tysfjorden und kurz danach bei Ulsvåg auf den Campingplatz. Für das Zelt ist es jetzt zu ungemütlich und ich frage die sehr nette Dame am Empfang, ob sie ein „Rom“ für mich hat, da eine Hütte für mich allein eigentlich zu teuer ist. Für 200 Kronen hat sie mir dann ein Zimmer gegeben .In Norwegen hat man noch ein Herz für Motorradfahrer.

Am nächsten Tag, ich stand ungewöhnlich spät auf, traf ich auf einen deutschen Hyttennachbarn. Der erzählte mir doch tatsächlich, daß vor ungefähr einer Stunde ein Elch am Wasser war. Keine 20 Meter von meinem Rom weg…….ich glaube so langsam, die Elche haben sich abgesprochen.

Der Brummer und das Biest…..

Wasser Wasser Wasser…..in Norwegen kommt man einfach nicht drumherum.
Interssant an diesen Wasserfällen / Bächen ist, daß man genau sehen kann, wie das Wassser den Fels blank gewaschen hat. Interessant ist auch, daß die ganze Vegetation nicht viel Erde zum Verwurzeln hat.

Region Sørfold

Böse Zungen behaupten ja, daß man in Norwegen nur gerade Straßen hat. Von wegen. Solche Straßen wie hier im Bild gibt es ohne Ende. Und die machen Spaß……….viel Spaß.

Dieses Mal überquere ich den Polarkreis (zwischen Mo i Rana und Fauske) auf dem Landweg. Dort gibt es natürlich einen Souveniershop und viele Touristen.

Am Fustnatvet See in der Nähe von Mosjøen bau ich mein Zelt auf. Als ich fertig war und der Kocher war schon fast an, fing es kurz aber heftig an zu regnen. Aber alles nicht so schlimm. In einer Hytte gab es eine Gemeinschaftsküche und dort brutzelte ich mein Abendessen. Nach dem Regen schaute ich kurz raus und siehe da ein Regenbogen über dem See.

Finde den Fehler auf diesem Bild.

(wieder einmal behaupten ja böse Zungen, daß ich diesen Fehler korrigieren wollte und seitdem hätt ich nun ein neues Fell auf meiner Sitzbank.)

Ich fahr dann wieder mal etwas verträumt die E 6 weiter und an einer Tankstelle vorbei und dachte ich seh nicht richtig. Eine Quota stand dort. Ich natürlich gleich da hin und mich überzeugt, daß die Quota eigentlich nur dem Reto gehören kann. Und in der Tat er war es.

Auf dem Weg nach Ålesund mache ich noch einen Abstecher in Trondheim. Diese Stadt mag ich. Die Architektur gefällt mir dort sehr. Aber zum Fotografieren ist das Wetter nicht wirklich geeignet und deshalb fahre ich weiter nach Flakk. Dort schlage ich wieder mein Zelt auf. Das Duschen ist dort kostenlos und ich kenn mich da ja schon aus.

Ferry in motion

Am nächsten Morgen als ich das Zelt aufmachte kam vom anderen Ende des Platzes eine Ente auf mich zugewatschelt. Zielstrebig und direkt auf mich zu. Angriff der Klonente? Vielleicht suchte sie auch nur Anhang. Seltsam war das schon. Jedenfalls lungerte sie dann noch eine Weile direkt vor meinem Zelt rum und beobachtete mich eindringlich. Norwegischer Geheimdienst? Man weiß es nicht.

Freitag 1.7.2011

Heute wieder früh aus den Federn gekommen. Obwohl heute nicht soviele Kilometer auf dem Programm stehen. Dafür hab ich dann mehr Zeit zum knipsen. Von wegen. Es regnet heute wieder als ob es nichts anderes geben würde.
Irgendwo auf der E 39 im Niemandsland angehalten um dieses Motiv abzulichten. Kein Mensch zu sehen. Wahrscheinlich sind die alle von den hier doch sehr zahlreichen Knotts aufgefressen worden.
Dann kam noch ein finnischer Motorradfahrer angefahren. Der dachte wohl ich hätte eine Panne und hielt an und fragte ob ich Hilfe bräuchte…..es gibt sie noch die hilfsbereiten Menschen.

Ein kleiner Farbklecks in dem heute vorherrschenden Grau und Grün.

Ruhe hat man hier wohl sehr viel. Aber mal eben zum Nachbarn rüber, wenn der Zucker alle ist, wird schwierig.

Greepy Stimmung. Und die Stille tut sein übriges….

Keine Hektik. Kein Stress. Kein Lärm. Was will man mehr.

Eine kleine Anekdote zu diesem Foto:

Als ich an die Fähranlegestelle Halsa kam, standen schon einige Autos hier. Ganz vorne ein Wohnmobil. Da die Fähre noch etwas auf sich warten ließ, ging ich an das Ufer und schaute mich um. Da sah ich diese drei auf dem Steg. Just in diesem Moment hatte der Junge einen Fisch an der Angel und zog in raus. Alle drei waren sichtlich begeistert nur ich nicht, da ich den Foto noch am Motorrad hatte. Während einer der dreien den Fisch kaputt haute, holte ich den Fotoapparat. Vielleicht angelte er sich ja noch einen. Aber er hatte keine Glück mehr. Da kam auch schon die Fähre. Ich bin zurück zum Motorrad und sah wie die erfolgreichen Angler in das Wohnmobil stiegen.
Mal eben kurz in der Wartezeit eine Mahlzeit geangelt.

Kurz vor Ålesund gibt es einen Campinplatz (Prinsen) der liegt direkt am Wasser, ist schön gepfelgt, wirklich neue und saubere Sanitäre Anlagen UND eine Sauna, die ich am Abend erst mal in Beschlag genommen hab. (Achtung: leider ist der Platz seit 2012 geschlossen, wie ich 2017 mit Bedauern feststellen musste)

Es gibt auch eine eigene Platzkatze. Die war so wuscheligwauschelig. Hätt ich noch Platz gehabt, wäre die doch glatt mitgekommen.

Da es schon etwas später ist und ich mir für Ålesund Zeit nehmen will, werde ich erst morgen nach Ålesund fahren und heute mache ich es mir gemütlich….

Sonntag 3.7.2011

Heute möchte ich gerne den Trollstigen erklimmen aber das Wetter …….das Wetter.

Bei Åndalsnes noch schnell an die Tankstelle getankt und die obligatorische grill pølse und die Regenpelle angezogen. Richtung Trollstigen sieht es nicht gut aus. Ich gehe mal davon aus, daß ich dort oben nichts zu sehen bekomme.

Ich fuhr auch eine Weile im Nebel aber dann, im richtigen Moment hörte der Nebel auf und ich sah ihn direkt vor mir. Der Trollstigen. Vielleicht war der Nebel auch mein Glück. Denn Sonntags soll hier die Hölle los sein. Aber dann wohl nur bei schönem Wetter.

Es war zwar nicht optimal zum fotografieren aber ich wollte hier auch nicht länger verweilen als nötig. Hier ist einer der Anlaufpunkte für Touristen in Norwegen, die man vielleicht nicht unbedingt in die Urlaubsplanung mit einkalkulieren sollte, falls man seinen Frieden haben möchte. Also schnell weiter. Dalsnippa ist dafür vielleicht die bessere Wahl. Das ist, nach einer schönen Kurvenfahrt, ein Aussichtpunkt der bis zum Geiranger blicken lässt. Bei Djupvasshytta ist der Abzweig dorthin. Aber auch ein Kassenhäusschen. Da mach ich doch gleich wieder kehrt. Schon wieder zahlen? Bei schönerem Wetter hätte ich die 100 Kronen dafür ausgegeben aber die Aussicht, die mir der See im Moment direkt an der Straße liefert interessiert mich jetzt mehr.

Herrlicher Sommertag in Norwegen. Da möchte man gar nicht wissen wie es hier im Winter aussieht.

Soviel Schnee im Juli hat man doch eher selten.

Auf der 15 fahr ich nun weiter Richtung Sognefjell. Bei Bøvertun (an der 55) hab ich mir auf der Karte einen Campingplatz ausgesucht…….

…………hatte mich schon gewundert warum dort alles so still und leer war. Bis ich ein Schild am Tor fand: „Heute geschlossen“ Na klar.
Schade eigentlich. Hier ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde.
Dann eben weiter.
Als es denn bei Krossbu auf das Fjell ging war das Wetter mal wieder sehr bescheiden und ich entschloß mich dazu bei der Wanderherberge nach einem Zimmer zu fragen.
Nicht gerade billig das Zimmer aber heute machte es keinen Sinn mehr weiter zu fahren.

Wie schon gesagt, das Zimmer ist nicht gerade günstig aber dafür hätte ich wenigstens eine Heizung erwartet. Nicht unbedingt für mich. Mein Schlafsack hält mich Nachts warm. Aber so bekomm ich meine Klamotten nicht trocken.
Aber bei anderen Gästen scheint die Heizung auch nicht zu funktionieren.
Dann eben erst mal eine Dusche. Davon erzähl ich jetzt lieber nicht. Angenehm ist anders.

Nach dem Duschen hab ich mich in den Gästeraum gesetzt und da wurde den anderen Gästen das Essen kredenzt. Das Essen sah ziemlich gut aus. Um nicht zu sagen sehr gut…..tja was soll ich sagen. Ich konnte mich dem nicht entziehen und bestellte auch etwas, das mein Budget ziemlich nach unten riss. Aber es schmeckte wirklich sehr gut.

Am nächsten Tag wollte ich zum Frühstück und ging an dem Zimmer neben meinen, dessen Tür offen stand, vorbei. Allerdings war es kein Zimmer im Sinne von Gästezimmer sondern eher ein Kleidungstrocknungszimmer……… war ja klar. Das war wieder typisch für mich. Ich legte meine Sachen trotzdem noch in den warmen Raum. Mit eher geringem Trocknungserfolg.

Heute stürme ich also das Sognefjell. Die Sonne lugt schon etwas aus den Wolken aber es ist noch nebelig.

Eine doch sehr bekannte Straße in Norwegen. Und im Moment bin ich auch ganz froh, daß die Sonne nicht scheint. Mir gefällt diese Stimmung mit dem Nebel sehr gut.

Die Guzzi macht sich da recht gut. Ziemlich verwegen sieht sie aus, die Gute.

Abtauchen in den Nebel

Tyinvegen RV 53 nach Øvre Årdal. Bevor man diese Straße fährt, sollte man noch überprüfen, ob man seine Kreditkarte einstecken hat. Denn diese Straße ist mautpflichtig und man kann nur mit Karte bezahlen. Aber falls man das in der Planung vergessen haben sollte: unten an der Straße wird man durch ein großes Schild darauf aufmerksam gemacht.

Øvre Årdal

Das Navi führte mich wie immer zuverlässig an schöne Ecken von Norwegen. Aber als ich die E 16 entlang fuhr, sah ich nach Steinklepp eine nette Abzweigung nach Borgund. Nicht zu verwechseln mit Burgund. Dann hätte das Navi doch sehr versagt.
Jedenfalls fuhr ich nichts ahnend die Straße entlang und siehe da: eine Stabkirche. So eine war gar nicht in die Reise eingeplant aber wenn sie schon mal da ist, dann schau ich mir das mal genauer an.

Danach fahr ich die E 16 weiter und bei Eri kann man in den 25 Kilometere langen Tunnel fahren. Der zwar hübsch beleuchtet sein soll aber ich fahre torzdem weiter und fahre bei Lærdalsøyri ( liegt am Sognefjord) über die Horndalen.

Und wie sich herausstellte war das eine gute Entscheidung.
Wieder mal eine wahnsinns Landschaft.

Hier kann man in aller Ruhe seine Seele baumeln lassen.

Die spektakuläre Aussichtsplattform bei Aurlandsvangen ist auf jeden Fall einen Besuch wert aber das ist nichts für Höhenangstgeplagte.

Flåm ist auch ein ziemlicher Touristenmagnet und dazu habe ich heute keine Lust und lasse Flåm an mir vorbei ziehen. Wenn man sich vorstellt, wenn alle Passagiere von so einem Dampfer auf einmal in dieses kleine Dorf los gelassen werden…… das macht keinen Spaß.

Das schöne in Norwegen ist ja, dass man nicht lange fahren muss um etwas Schönes zu sehen. Eigentlich kann man das alle 100 Meter. Und im Moment ist es der Stalheimfossen) Allerdings kam ich quasi von der falschen Seite. Die Zufahrt zu dem Wasserfall ist eine Einbahnstraße. Also die E 16 weiter durch einen kurzen Tunnel und danach gleich nach Stalheim abbiegen. Von dort geht es auf die Stalheimskleiva ( 18% Gefälle)

Von hier hat man auch einen sehr schönen Blick in das Tal.

Der Weg nach unten ist eine schöne Serpentinenstraße. Allerdings weniger schön, wenn vor mir ein Reisebus die Fahrt auf Schrittgeschwindigkeit runter bremst und überholen ist hier eher suboptimal. Aber ich hab Glück und der Busfahrer lässt mich vorbei und ich konnte wieder Fahrt aufnehmen. Aber meine Hinterradbremse war jetzt out of order….war aber nicht so schlimm. Ich war je eh schon fast unten und danach ging es ja wieder durch einen kühlen Tunnel. Die Bremse würde bald wieder abgekühlt sein…..

Auf der E 16 weiter Richtung Voss. Dort schnell aufgetankt und nach Voss von der E 16 von Liland nach Dale (über die Bergsdalen). Wunderschöne Gegend und absolut keine Menschenseele zu sehen.

Schöner wohnen in Norwegen.

In der Nähe von Bergen, bei Tysse hab ich dann einen schnuckeligenn Campingplatz gefunden und das noch in einer schönen Gegend. Bergen soll ja den Ruf einer Regenstadt haben. Das kann ich so jetzt nicht bestätigen. Wie man gut an dem Foto erkennen kann. Und das mir, die immer eine persönliche Regenwolke im Schlepptau hat. Verkehrte Welt…..

Moskitos oder Knotts, wie sie hier in Norwegen heissen, mit dem bösen Blick vertreiben hilft irgendwie nicht.

Bisher hatte ich eigentlich Glück mit dem Stechgeviech. Zumindest was die niedrige Anzahl jener in meiner Gegenwart betrifft.

Die 550 bis Odda.Und dort seh ich auch mal etwas Industrie……

…nicht wirklich hübsch also gleich weiter auf der 13.

Kurz nach Odda ist der Folgefonna-Gletscher zu sehen. Er ist mit 214 km² der drittgrößte Gletscher in Norwegen.

Bis nach Flateland hält das Wetter. Nun fängt es an zu tröpfeln und es wird eh Zeit für die Suche nach einem Campingplatz. Hier ist auch ein NEF Platz. Weiß der Geier warum er vom ADAC empfohlen wird. Mir gefällt er nicht. Und diese traditionelle Hütte, neben der ich mein Zelt heute aufbau, reisst es auch nicht mehr raus. Naja, ich hab auch schon schlechtere Plätze gesehen.

Am nächsten Tag ging es von der 9 wieder runter auf die kleinen Straßen. Bei Nomeland auf die Bergsdalen über Svartevatn auf die 468 nach Tonstad. Auf dieser Strecke gibt es wieder viel Wildnis zu sehen aber immer noch keinen Elch oder Bär oder sonst ein scheues Tier. Wahrscheinlich weil sie scheu sind?

Von Tonstad weiter nach Hauge.Und nach Hauge, die 42/ 44, ist so ein Spaßmacher. Selbst die wirklich großen LKW’s scheinen ihren Spaß zu haben. Jedenfalls fahren sie so. Oder sie sind lebensmüde. Das kann natürlich auch sein.

Nach dem Jøssinghavntunnelen 2…….



….wieder ein schöner Ausblick

Nach Flekkefjord fahr ich noch über Lista….und über Faresund ( ist ein kleiner Abstecher wert, eine wirklich schnuckelige Stadt)
Aber ich wollte weiter nach Lindesnes fyr. Dem südlichsten Punkt von Norwegen.

Das Areal um den Leuchtturm ist abgesperrt und man kommt natürlich nur durch bezahlen zum Turm. Da kraxel ich doch lieber auf die Nachbarfelsen und mach von dort aus Fotos. Schöner Ausblick aber sehr windig.
Danach fahr ich auf den Campinplatz. Und in dieser Nacht wurde ich noch mal von einem starken Regen aufgeweckt, von dem aber am nächsten Tag nichts mehr zu sehen war.

Da kann man es doch aushalten, oder?

Noch ein bisschen kreuz und quer Richtung Kristiansand.

Ich steh schon wieder auf der Fähre Richtung Heimat. Unglaublich, wie schnell 4 Wochen vorbei sein können.

Freundlich wie sie sind die Norweger, werden wir noch lieb verabschiedet….

Fazit nach 4 Wochen Norwegen: das Land hat so viel zu bieten und man hat gar keine andere Wahl sich in dieses Land zu verlieben. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen. Ha de bra Norge.