Juli 2008 – schönstes Wetter und die Quota ist aufgeladen und getankt – die Laune könnte nicht besser sein……….. alles perfekt für den Start in den Urlaub. Da macht es auch kaum was, dass Uwe (wir fahren zusammen bis zum Quotatreffen) und ich ausnahmsweise die Autobahn nach Österreich nehmen. Bis nach Kitzbühl ist demnach auch nicht viel zu erzählen.

Bis zum Felberntauerntunnel (Österreich) macht sich das Wetter noch sehr gut, doch ab dem Tunnel wurde es schon etwas ungemütlicher. Aber noch kein Regen. Der  Felberntauerntunnel ist eine willkommene Abwechslung, wenn das Wetter in den Bergen nass und kalt ist. Im Tunnel werden die kalten Knochen und durchnässten  Klamotten wieder auf ein erträglich Maß aufgewärmt. Dann zahlt man auch die Maut von 10 Euro gerne. Von der Mautstelle nach dem Tunnel geht es weiter zum Staller Sattel

Die Verkehrsregelung an diesem Pass ist eher ungewöhnlich. Denn die Auf- und Abfahrt ist zeitlich geregelt. Von der vollen Stunde hat man die erste viertel Stunde Zeit unten an zu kommen. Für Motorradfahrer natürlich kein Problem. Anders sieht es aus, wenn sich ungeübte Flachlandurlauber mit angezogener Handbremse den Berg hinunter quälen.

Die Strasse ist in einem sehr gutem Zustand und ich habe viel Spass mit den vielen Kurven und dem Wissen, dass kein Gegenverkehr den Spass verderben kann. Die letzten Kilometer bis zum Campinplatz führen Uwe und mich an dem  beeindruckenden Biathlonstadion Antholz vorbei. Natürlich war zu dieser Zeit nichts im Stadion los aber im Winter geht dort die Post ab. Am Campingplatz Antholz (den ich wirklich empfehlen kann) angekommen, kam dann der erste Regen. 

Der Tag beginnt heute mit Nebel aber der verzieht sich bald und ein schöner Tag kündigt sich an. Der Plan für den heutigen Tag war, dass die Fahrt weiter nach Osten geht, mit einem  Zwischenstopp bei den 3 Zinnen. Also sollte die Fahrt  über Plätzwiesen gehen. Leider war die Strasse gesperrt und der Plan wurde spontan geändert. Während die neue Route  ausgetüftelt wurde, bekamen wir tierischen Besuch.

„Hast mal nen Rasierer?“………….

Die Wetteraussichten sind weiterhin nicht wirklich gut. Die sich dann auf dem Weg zu  den Drei Zinnen bestätigt haben. Es wurde immer ungemütlicher und an der Mautstation zu den Zinnen, goß es dann richtig. Da waren wir uns einig, dass zehn Euro Maut dann doch zu teuer sind für wenig Aussicht wegen Nebel und zuviel Gelegenheit für einen Blitz uns zu treffen. Etwas geknickt fuhren wir weiter nach Auronzo. So wie es aussah, fuhren wir dem fiesen Wetter davon. In Auronzo gab es erst einmal eine Eispause. Dort trafen wir auf einen Einheimischen der Bergtouren führte.  Er konnte einige Geschichten erzählen und auch über die Umgebung. So wie über den Tupalo di Razzo. Er erklärte mir, dass man dort auch mit dem Motorrad hoch fahren könnte. Aber bei so einem unsteten Wetter keine gute Idee. Das Wetter scheint nicht locker zu lassen und kam wieder bedrohlich näher. Ein fixer Aufbruch ist jetzt wohl das Beste. Wir nahmen uns Paularo als nächstes Ziel vor.

Bis dorthin wurden wir noch einige Male nass. In Paularo suchen wir nach einem Zeltplatz aber dort gibt es keinen. Dafür gibt es in Ravinis ein Bed & Breakfast. Dort hin  kommt man nur über eine sehr sehr steile Strasse. In Paularo werden 2,6 km zum B & B angezeigt. Natürlich fuhren wir erst einmal daran vorbei und immer weiter die steile Strasse hoch. Zu unserem Glück kam noch dazu, dass sich ein Trekker mit unterirdischer  Geschwindigkeit den Berg hinauf quälte. Das war sogar noch zu langsam für meine Quota und diese quittierte diese Herumeierei gleich zwei Mal mit konsequenter Funktionsverweigerung. Da kam es mir gelegen, dass wir umdrehten und wir unser Glück weiter unten versuchten.

Kaum hatten wir das Haus gefunden, sprangen auch schon die Betreiber des B & B aus dem Haus. Eine junge Familie. Also wenn jemand dort in der Nähe ein B & B sucht, dann ist das die richtige Adresse. Super freundlich. Das Haus ist auch sehr ansprechend. Am nächsten Tag ging es dann weiter zum Passo del Cason di Lanza.  Die Strasse dort hin, schmal und enge Kurven, macht viel Spass obwohl sie manchmal  sehr unübersichtlich ist. (Hupen empfehlenswert) An einigen Stellen ist besondere Vorsicht geboten. In den Strassen sind quer zur Strasse Gitter angelegt, die allerdings ab  und an beschädigt sind und man sollte es besser vermeiden in solche Löcher zu fahren.

Passo del Cason di Lanza

Weiter ging es in Richtung Pontebba und über die Sella  di Cereschiatis. Das kurze Stück zwischen Moggio Udinese und Chiusa forte ging zwar recht zügig aber auch ohne Kurven, doch der Ausblick lohnt sich auch hier. Zur Sella Nevea (nein, nicht die Creme) gibt es wieder gute Laune Straßen. Auf der Passhöhe wurde ein kleiner Stopp eingelegt und der hatte sich gelohnt. Schinken mit Käse überbacken „versüssten“ die Pause. Danach fuhren weiter weiter zum Predil Paß und Richtung Bovec.

Man sollte in Slowenien sehr auf die Geschwindigkeitsbegrenzung achten, da ein  Überschreiten dieser, ein ziemlich teures Ticket nach sich ziehen kann. Leider könnte man das sehr schnell vergessen, wenn man auf dieser Straße unterwegs ist, denn hier kann man es sehr gut laufen lassen, mit vielen Kurvenkombinationen. In Kobarid werden die Quotas aufgetankt. Seit es den Euro auch in Slowenien gibt,  ist das Benzin auch hier teurer geworden aber mit 1,20 € immer noch günstiger als in Deutschland. 

An der Soca noch eine Erinnerung auf die Speicherkarte gebannt und weiter über  Hudajuzna nach Podbrdo. Und die Straßen danach sind so spassig, dass man sein  dämliches Dauergrinsen eine Zeit lang nicht mehr unter Kontrolle bringen kann. Vor allem auch, weil sich dort kein Mensch hat blicken lassen. Es ging 1300 Meter hoch und es ist nicht mehr weit zum Bohinjiska jezero. Kurz einen Abstecher am Hotel gemacht, wo das diesjährige Quotatreffen Treffen stattfindet, und nach einem kurzen Plausch wollten Uwe und ich zum Zeltplatz.

Aber natürlich musste Frau Quota Diva wieder aus der Reihe tanzen. Der Anlasser machte sich wieder bemerkbar. Besser gesagt machte er gar nichts mehr. Mit einem gut dosierten Hammerschlag konnte ich den Anlasser aber noch mal überreden. An dieser Stelle noch einmal ein Riesendankeschön an Zupi, der mir seinen Anlasser aus seiner NTX leihweise überlassen hatte! Und dass er ein tolles Treffen organisiert hatte. (Fotos von dem Treffen in der Rubrik Motorradtreffen)

Nach dem Quotatreffen ging es wieder zurück nach Italien. Zuerst wdie sehr schöne Strassen nach Tolmin und in Kobarid das letzte Mal günstig getankt. In Zaga bog ich ab zur Sella Carnizza. Eine kleine Straße die auch wieder sehr viel Spaß macht. Auf der anderen Seite wieder hinunter und auch das  war sehr spassig. Leider fand das die Hinterradbremse alles andere als lustig, denn  plötzlich trat ich in’s Leere. Absolut keine Bremswirkung mehr. Die 16 % Gefälle (gefühlte 120%) nahm die Bremsflüssigkeit übel.  In so einem Moment schießen einem sehr viele Gedanken durch den Kopf. Unter  anderem der, ob die Vorderbremse wohl hält???

Nach fünfzehn Minuten warten funktionierte die Bremse wieder und ich fuhr mit leicht mulmigem Gefühl  weiter. Weiter also nach Tolmezzo und hoch zur Sella Chianzutan und Sella Chiampon ( sehr schmal und klein aber alles asphaltiert)

Auf dem Weg liegt der Stausee Sauris. Sein Wasser schimmert tatsächlich in dieser Farbe

Die Sella di Rezzo und Sella Ciamgiotto sind bestimmt tolle Pässe, falls es das Wetter  auch erlaubt etwas zu sehen. Zum fahren sind sie jedenfalls sehr schön. Der Regen wurde nun immer schlimmer und aus taghell wurde plötzlich stockfinster. Die Straße war fast nicht mehr zu sehen.Dann tauchten vor mir mehrere Rücklichter von Motorrädern auf. Aber mehr war durch die Menge an Wasser, welches von oben kam nicht zu sehen. Nach ein paar Kilometern tauchte ein Ristorante am Strassenrand auf,  bei dem sich alle vor mir fahrenden pudelnassen Motorradfahrer unterstellten. Ich fragte den Kellner wann das nächste Hotel kommt. Ich  hatte Glück. In einem Kilometer ist eins.

Doch bis dahin regnete es kaum noch und ich entschied mich doch etwas weiter zu fahren, da ich eh schon nass bis auf die Haut war. Ich fuhr also weiter und wieder aus dem Dorf raus. Links und rechts von der Strasse waren nur noch Wiesen zu sehen. Aber nun schlugen grelle Blitze um mich herum ein und ich drehte lieber um und fuhr schnell das Hotel an. Diese Idee fanden die Motorradfahrer von vorhin auch für passend.

Am nächsten Tag hatte der Regen aufgehört. Leider hatte auch mein PDA mit der Navigataion aufgehört zu funktionieren. Nach einigem probieren, gab er wieder Lebenszeichen von sich aber die Navigationssoftware war wie vom Erdboden verschlungen. Auch kein Problem. Die Software ist schnell wieder auf den  PDA aufgespielt. Leider fragte der Navigator jetzt nach dem Aktivierungscode, den ich natürlich nicht dabei hatte. So musste wieder die Homebase, meine Mum, die Karre aus dem Dreck ziehen. Doch bis dahin musste es ohne  elektronische Navigation gehen. In Norditalien eher kein Problem. Die Fahrt geht über Auronzo di Cadore und den San’t Antonio hoch.

Am vergangenem  Wochenende war dort ein Radrennen und die Veranstalter brachten vor jeder Kurve  Schilder an, auf denen der Kurvenverlauf angezeigt war und diese standen noch dort. Eine sehr praktische Sache, die sie gerade mal dort stehen lassen könnten. Auf dem Kreuzbergpass lohnt es sich kaum, dass ich einen Stopp für Fotos einlege. Da fahr doch lieber gleich weiter nach Toblach und genehmige mir eine heisse  Schokolade. Der heutige Wetterbericht verheisst auch nichts Gutes und so entschließe ich mich in Cortina ein Hotel aufzusuchen.

Hier der Beweis, wie die Dolomiten enstanden sind.

Rifugio Tondi

Am nächsten Tag steht der Giau Pass auf dem Plan. Doch weit kam ich  nicht und es fing wieder an zu regnen. Aber dieses Mal zog ich ihren meinen Regenkombi an, dann hört es bestimmt gleich wieder auf. Oben auf dem Pass war das Wetter tatsächlich einigermaßen gut.

Danach kam der Passo Duran. Dieser Pass ist eher klein und unscheinbar aber macht  unheimlich viel Spass. Von der anderen Seite kam eine ganze Horde Harleyfahrer.  Natürlich hatte man sich erst gegenseitig beäugt aber dann kam ich und ein paar von den Harleyfahrern in’s Gespräch. Weiter ging es dann nach Falcade und über den Pellegrino. Auf der Karte erspähte ich den Passo di Lusia. Die Straße sieht auf der Karte klein aus. Ganz nach meinem Geschmack.

Aber ich entschied mich dann doch über Welschenofen zu fahren. Ich erinnerte mich daran, dass es dort eine Pizzaria gab, die sehr gute Pizzen macht. Doch als ich das letztes Mal dort vorbei gefahren bin, gab es keine. Ich wusste nur nicht mehr warum. Als ich in der  Pizzeria eintraf und eine Pizza bestellen wollte, klärte mich die Bedienung auf. Pizza gab es nur am Abend. Ob ich mir das je merken kann?

Rosengarden

Karer Pass

Passo di Lavazze

Es war noch schönstes Wetter, als ich auf dem Rollepass angekommen bin. Zuerst schaue ich nach einem Zimmer auf dem Pass und packe meine Fotoausrüstung zusammen, damit ich dieses gigantische Bergpanorama aufnehmen kan. Aber in der Zwischenzeit zogen dicken Nebelschaden über den Pass. Von den Berggipfeln war natürlich nichts mehr zu sehen. Das geht verflixt schnell hier oben. Dafür empfing mich eine gespenstische Atmosphäre. Eine aussergewöhnliche Stille breitete sich um mich aus.

Am nächsten Tag war keine Wolke am Himmel zu sehen, es war nur ein wenig diesig

Vom Pass aus zu sehen: die Berggruppe Cima del Focobon

Val Sugana

Die Staße zum Manghenpass ist zuerst breit und nur leicht ansteigend aber das ändert sich langsam. Verkehr ist kaum, dafür sollte man eher auf die nicht vorhandenen Straßenbegrenzungen, Kühe und deren Hinterlassenschaften aufpassen. Das letzte Stück hat es in sich. Macht aber irre viel Spass.

Am Nigerpass noch halt gemacht. Dort gibt es sehr leckeren Apfelstrudel. Ich frage noch die Bedienung, ob die Straße zum Floralpina Seiseralm befahrbar ist. Aber leider ist auch diese Straße dicht. Dann geht es weiter über das Sellajoch mit einem schönen Panoramablick über den Langkofel in der Abendstimmung.

Col Rodella

Nun wurde es auch Zeit für mich einen Zeltplatz zu finden. Ich fuhr über den Fedaiapass nach Malga Ciapela, Provinz Belluno und fand dort einen überaus schön  gelegenen Zeltplatz. Diesen Platz kann ich auch sehr empfehlen. Wunder schön gelegen. Mit einem kleinen Bach. An diesem Abend traf ich einen Motorradfahrer aus England und einem Paar aus Italien. An diesem Abend hatte ich wieder eine heitere Gesellschaft um mich.

Marmolada

Bei diesem schönen Wetter fahre ich noch einmal zum Sellajoch und hoffe darauf, dass sich die Menschenmassen in Grenzen halten. An Wochenenden und in den Ferien sollte man die Sellarunde eher meiden. Denn dann ist dort die Hölle los.


Langkofel und Piz Bee

Frau Blumenkind ist überall zu finden.

Bis zum nächsten Mal……